Akzeptanz- und Commitmenttherapie "ACT"
Ich orientiere mich an die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT, ausgesprochen als ein Wort, wie das englische Verb "act") welches eine Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie ist. Sie fußt auf dem gleichen Grundsatz – nämlich dass viel Leiden erst dadurch entsteht und bestehen bleibt, weil wir bestimmte Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen als bedrohlich und unerwünscht bewerten oder ihnen sehr viel Macht über unser Handeln geben.
Zum Beispiel kann es sein, dass ein Klient den Wunsch hat, in der Therapie seine Unsicherheit und Angst in sozialen Situationen „endlich loszuwerden“. Er vermeidet solche Situationen so gut er kann, und verachtet sich selbst für seine „peinlichen Auftritte“. Mit verschiedenen Strategien beginnt er einen „Kampf“ gegen seine Unsicherheiten, was meist dazu führt, dass die Aufmerksamkeit nur noch auf die Unsicherheit gerichtet ist. Die Unsicherheit wächst dadurch und Authentizität geht verloren.
Oder oft haben Menschen das starke Bestreben, sich zu „Reparieren“, obwohl es gar keine wirkliche Notwendigkeit dafür gibt. Noch schlimmer: Das „Reparatur-Bedürfnis“ selbst ist zum eigentlichen Problem geworden.
Wir müssen dann lernen, dass wir nicht zuerst irgendein Gefühl beseitigen müssen, um eine Handlung durchzuführen, sondern dass wir auch MIT dem unerwünschten Gefühl handeln können.Es wird auch darum gehen, den Fokus wieder auf das zu lenken, was uns eigentlich wichtig und wertvoll im Leben ist, und unser Handeln auch darauf auszurichten. Akzeptanz in diesem Zusammenhang bedeutet dann auch keineswegs Resignation, sondern den schädlichen und energieraubenden Kampf gegen sich selbst aufzugeben, um sein Leben wieder auf Dinge ausrichten zu können, die einem wichtig sind.